Auszug
Dieses Bauprojekt der City and Industrial Development Corporation (CIDCO) des Staates Maharashtra repräsentiert ein komplexes, spezifisch indisches Problem: das Schaffen von Unterkünften für Menschen mit niedrigstem Einkommen. Es handelt sich dabei grundsätzlich um Wohnbauten, die niemals Eigentum der Bewohner werden können, da es den dort lebenden Menschen in den meisten Fällen nicht gelingt, ihre Einkommensgrenzen zu verändern. Das Verbleiben in einer gesellschaftlich fest umrissenen, eindeutig definierten sozialen Schicht ohne Hoffnung und Chance auf Verbesserung liegt zumeist in mangelnder schulischer und beruflicher Ausbildung begründet. Im hinduistischen Sozialsystem spielen jedoch auch andere Faktoren eine wesentliche Rolle, besonders die Angehörigkeit zu einer jahrtausendealten Sozialstruktur aufgrund von Geburt, dem Kastenwesen. Ein im Altertum ursprünglich die Gesellschaft mit Berufsständen klar ordnendes, stabilisierendes System degenerierte im Laufe der Jahrhunderte zu einem unwürdigen, menschenverachtenden Klassensystem. Trotz großer Anstrengungen der indischen Regierung, dieses System teils mit Gewalt zu durchbrechen und den Benachteiligten bessere Aufstiegschancen zu garantieren, bleibt diese Geißel fest im Bewusstsein der Menschen verankert.
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Raj Rewal and Associates. (2007). CIDCO Lowcost Housing. In: Moderne Traditionen. Birkhäuser Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-7643-8195-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7643-8195-0_7
Publisher Name: Birkhäuser Basel
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