Gebrauchsnormale. Manganinwiderstände und Normalelemente

Zusammenfassung

Ehe auf die Herstellung der Grundeinheiten selbst gemäß den gesetzlichen Vorschriften eingegangen wird, müssen zunächst die Gebrauchsnormale näher ins Auge gefaßt werden. Denn diese sind ja, wie bereits ausgeführt wurde, die eigentliche Grundlage aller elektrischen Messungen und die Grundeinheiten schweben sozusagen in der Luft, wenn keine zuverlässigen und konstanten Gebrauchsnormale vorhanden sind. Sie sind fast noch wichtiger als die Einheiten selbst und sind das Haupterfordernis für alle Messungen. Auf dem Gebiete der Gebrauchsnormalen sind seit Begründung der Reichsanstalt außerordentliche Fortschritte gemacht worden, die den heutigen hohen Stand der Messungen erst ermöglicht haben. Als die elektrischen Messungen in der Reichsanstalt aufgenommen wurden, standen die Widerstandsnormale und Sätze der Firma Siemens & Halske zur Verfügung, die bereits recht zuverlässig waren, aber erheblich von der Temperatur abhingen und auch eine große Thermokraft gegen Kupfer besaßen. Sie bestanden aus Neusilber bzw. Patentnickel mit einem Temperaturkoeffizienten von etwa 0,1 Promille und mehr pro Grad. Die Korrektion der Widerstände wegen der Temperatur war daher erheblich. Die Genauigkeit, mit der sie auf das Ohm zurückgeführt waren, kann vielleicht auf etwa 1 Promille geschätzt werden. Normalelemente waren noch nicht in Gebrauch, obwohl die Clark-Elemente schon lange bekannt waren; sie zeigten aber noch große Unregelmäßigkeiten, die erst später zum Teil beseitigt werden konnten.