Zusammenfassung
Im vorhergehenden Abschnitt wurden für einige einfache Belastungsfälle die Grenzflächen des plastischen Gebietes bestimmt. Es wurde dabei angenommen, daß die vor Eintreten plastischer Erscheinungen herrschende Spannungsverteilung, gekennzeichnet durch die Ordnungszahl v, auch weiter bestehen bleibe. Dies ist in Wirklichkeit nicht der Fall. Aus Versuchen ist bekannt, daß durch das seitliche Ausweichen der Körner einer Schüttung unter der Lastfläche eine Konzentration der lotrechten Normalspannungen σz, also eine Erhöhung von v eintritt. Welchen Wert v annimmt, hängt von der Größe der Lastfläche, oder, was dasselbe ist, von der Lastintensität q0 ab. Für eine von Null zunehmende gleichförmig verteilte Belastung q t einer in der Tiefe t gelegenen Lastfläche nimmt der Konzentrationsfaktor v von ungefähr 3 mit wachsender Belastung bis ungefähr 6 zu. (Siehe Abschnitt XIII.) Wenn man daher die Grenzfläche des plastischen Bereiches mit einem konstanten Wert, z. B. v = 3, bestimmt, so ist das Ergebnis nur für die ersten Phasen der plastischen Erscheinungen zutreffend. Jedoch ist gerade der Beginn der Bildung plastischer Bereiche für die Anwendungen unserer Betrachtung auf den Grundbau von allergrößter Bedeutung. Das seitliche Ausweichen des Bodens unter einem Grundbaukörper, welches identisch ist mit dem Entstehen und dem Wachsen von Fließbereichen (Gebieten von Gleichgewichtsstörung) ist die Veranlassung des Auftretens bleibender Setzungen, die man im Gründungswesen möglichst zu vermeiden trachtet.
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Fröhlich, O.K. (1934). Der Beginn des Fließvorganges. In: Druckverteilung im Baugrunde. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9986-2_10
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