Gestaltung und Eigenschaften

Zusammenfassung

Früher wurde für alle normalen Feilen nur wasserhärtbarer Tiegelgußstahl verwendet, an dessen Stelle heute meist Elektro- oder guter Martinstahl getreten ist. Alle diese wasserhärtenden Stähle werden im Handel als Feilengußstahl bezeichnet und die aus ihm hergestellten Feilen als „Extra-Feilen“. Bei dem steigenden Bedarf in neuerer Zeit werden für weniger hohe Gütegrade Feilen auch aus gewöhnlichem, weicheren Bessemerstahl hergestellt und eingesetzt. Hierzu gehören die billigeren Dutzendfeilen, kleinere Feilen (Schlüsselfeilen) und Export-feilen, die als „Prima-Feilen“ gehandelt werden. Feilen aus legierten Stählen heißen „Extra-extra“ (s. Tafel S. 7). Tiegelgußstahl kommt heute nur für wenige kleine Feilen in Betracht. Ein guter Feilengußstahl hat einen C-Gehalt von etwa 0,9÷1,5%, der für Prima-Feilen benutzte gewöhnliche Flußstahl hat nur etwa 0,45÷0,55% C. Stahl für Sägefeilen hat etwa 1,5% C. Stahl für Feilen liefern heute alle einschlägigen Stahlwerke in einwandfreiem Gütegrad. Extra- und Prima-Feilen können im neuen Zustand gleich hart sein, aber die letzteren sind weniger schneidhaltig, da nach Abnutzung der harten Einsatzschicht der weiche Kern zum Vorschein kommt; sie werden bei wiederholtem Aufhauen nicht mehr gut hart, reißen leichter und verziehen sich.