Vergleichende Dauerbiegeversuche an geschweißten Vollwandträgern mit verschiedenen Gurtprofilen und an genieteten Vollwandträgern

Zusammenfassung

Die Entwicklung des geschweißten Trägers größerer Abmessungen führte zu einer immer stärkeren Zurückdrängung der anfangs als Gurtplatten verwendeten Breitflachstähle durch die in verschiedener Form auf den Markt kommenden Sonderprofile. Das zuerst entwickelte Dörnen-Wulstprofil war in dem Bestreben entstanden, die bei den Breitflachstählen in den hochbeanspruchten Halsnahtzonen verbleibende Längsfuge zu vermeiden und — in einer allgemeinen Übertragung der Erkenntnisse über das Dauerfestigkeitsverhalten geschweißter Teile — durch Verwendung von Stumpfnähten einen für wechselnde Beanspruchungen besonders gut geeigneten Träger zu schaffen. Ähnliche Gesichtspunkte könnte man aus der Form des Krupp-St-Profils herauslesen, wenn auch bei der Schaffung dieses Profils die Herausverlegung der Halsnaht aus der Nähe der Platte des Profils die größere Rolle gespielt haben dürfte. Wie das Wulstprofil läßt auch die bisweilen gebräuchliche Anordnung des aus Breitflachstählen hergestellten Trägers mit zugeschärften Stegbleehkanten, durch die eine stumpfnahtähnliche Anordnung der Halsnähte möglich ist, die Anschauung erkennen, daß die bei der normalen Kehlnahtanordnung verbleibende Längsfuge als ungünstig anzusehen ist. Im Gegensatz hierzu verzichtet das vielfach gebräuchliche Nasenprofil auf die Stumpfnahtanordnung. Seine Schaffung ist zu begründen mit der Herausverlegung der Halsnähte aus den Platten der Profile selbst, aus Rücksichten auf den Zusammenbau und in einer Behebung der bei Breitflachstählen vorhandenen Schrumpfverbiegung der Platten.