Zusammenfassung
Der Weltkrieg begann am 4. August 1914. An demselben Tage vollzog die Regierung auf Grund eines Gesetzes, das mehr als vierzig Jahre früher erlassen war, als die Erfahrungen des preußisch-französischen Krieges von 1870 der Öffentlichkeit noch in frischer Erinnerung waren, die im Wortlaut des Gesetzes als solche bezeichnete „Inbesitznahme“ der Eisenbahnen. Die Besitznahme war, wenngleich eine gesetzliche, doch keine tat- sächliche und sie war auf eine Woche beschränkt, wofern nicht der Staatssekretär die Fortdauer des Anlasses bestätigte und so die Fortdauer der Besitznahme für eine weitere Periode von einer Woche sanktionierte. Diese Bestätigungen wieder- holten sich Woche für Woche, bis das nach Kriegsende ergangene Gesetz über das Transportministerium 1919 den Staatssekretär von dieser allwöchentlichen Verpflichtung enthob. Dieser Umstand verdient insofern ernste Beachtung, als er zeigt, wie wenig die wirtschaftliche und finanzielle Seite des Gegen- standes vorher beachtet wurde.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
References
Das gesetzliche Verbot der ungehörigen Bevorzugung in Händen eines Gerichtshofes, bei dem gesetzestechnische Rücksichten notwendigerweise weit mehr als kommerzielle maßgebend sind, hat zweifellos auch bei der Stillegung der einzelnen und versuchsweisen Tarifermäßigungen mitgespielt, welche in ihrer Gesamtheit eine allgemeine Herabsetzung des durchschnittlichen Tarifsatzes zur Folge haben. Hadley (Railroad Transportation, S. 250) bemerkt über Staatsbahnbeamte: „Sie beschäftigen sich nicht mit der Frage, wie die Tarife zu ermäßigen sind, sondern wie das richtige Verhältnis zwischen den bestehenden Tarifen aufrechtzuerhalten ist.“ Das Gleiche gilt wohl auch von einem Eisenbahngerichtshofe.
Tubes = unterirdische Röhrenbahnen in London (Anmerkung des Übers.).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1926 Verlag von Julius Springer
About this chapter
Cite this chapter
Acworth, W.M. (1926). Die Eisenbahnen im Kriege. In: Grundzüge der Eisenbahnwirtschaftslehre. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9969-5_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9969-5_13
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-9722-6
Online ISBN: 978-3-7091-9969-5
eBook Packages: Springer Book Archive