Therapie der Magen- und Darmkrankheiten

Zusammenfassung

M. H.! Überblicken wir die Erkrankungen des Magens und des Darmtraktes in ihrer heutigen pathogenetischen Auffassung, so müssen wir drei Gruppen unterscheiden. Die erste Gruppe hat ihre Ursache in Erkrankungen, die sich im Magendarm selbst abspielen; hieher rechnen wir die Katarrhe des Magens und Darmes mit den sie begleitenden Störungen der Sekretion und Resorption, mit Änderungen der Darmflora, mit Zersetzungs-, Gärungs- und Fäulnisprozessen, ferner Störungen der Muskel- und Nervenfunktion des Darmes selbst. Auch die Anhangsdrüsen des Darmes (Leber, Pankreas und ihre Sekretion) sind funktionell so eng mit dem Magendarm verknüpft, daß wir Störungen der Darmtätigkeit, die von diesen Organen ausgehen, gleichfalls in diese Gruppe rechnen müssen. Ebenso gehören Erkrankungen, die durch eitrige, chronisch-entzündliche oder durch adhäsive Prozesse des Magendarmes bedingt werden, gleichwie Tumoren des Magendarms in diese Gruppe. In die zweite Gruppe gehören jene Störungen, welche durch Funktionsstörungen von Organen bedingt werden, die außerhalb des Darmes gelegen sind. Hieher gehören psychische und nervöse Beeinflussungen oder Störungen des Magendarmtraktes (psychogene Diarrhoen, psychogene Obstipation). Auch der Einfluß des Vagusund Sympathicustonus auf die Magendarmtätigkeit ist hieher zu rechnen, ferner endokrine Störungen in ihrem Einfluß auf die motorische Funktion des Magendarms