Der Larynxkrebs

Zusammenfassung

Als Einleitung zu meinen folgenden Erörterungen stelle ich Ihnen eine Anzahl von Patienten vor, welche in den letzten Jahren wegen Kehlkopfkrebs operiert wurden. Es sind nur sieben Patienten, welche für heute meiner Einladung Folge leisten konnten. Ein Kranker, der beiläufig vor einem Jahre mittels Laryngofissur operiert wurde, ist vollkommen geheilt, trägt keine Kanüle, spricht etwas heiser, da ihm die Weichteile der einen Larynxseite entfernt wurden, aber die Stimme wird mit der übung noch besser werden. An den anderen sechs Kranken, die ich Ihnen nun der Reihe nach vorführe, ist der Kehlkopf total exstirpiert worden; zwei vor wenigen Monaten, einer vor wenigen Wochen, die übrigen vor ein bis zwei Jahren. Alle diese Kranken haben ein Tracheostoma, durch welches sie atmen, befinden sich wohl und gehen ihrer teilweise schweren Arbeit nach. Zwei von diesen Kranken verfügen auch über eine mäßig gute Sprache. Ich lasse dieselben einige Sätze sprechen und Sie werden selbst in diesem großen Saale sehr deutlich ihre Sprache vernehmen, wenn Sie vielleicht auch die Stimme etwas rauh und gedrückt finden, da dieselbe keinen musikalischen Charakter hat. Diese Sprache erlernten die Kranken in der phonetischen Abteilung meiner Klinik durch fleißige Übung nach der Methode des Dozenten Dr. STERN und sie genügt für den von den Patienten auszuübenden Beruf vollständig. Die hier vorgestellte Dame ist Direktrice in einem Mittelstandsanatorium in Baden und versieht in jeder Hinsicht ihren Dienst auch sprachlich vollkommen. Sie verdeckt ihr Tracheostoma durch ein zierliches Medaillon, so daß ihre äußere Erscheinung keinerlei sichtbaren Defekt aufweist.