Zusammenfassung
Physiologie und Psychologie haben sich mit dem Schmerzproblem seit jeher eingehend beschäftigt und gerade in den letzten Jahren ist dieser Frage erhöhte Bedeutung zugemessen worden. Nicht minder groß ist das Interesse, das die Pathologie in allen medizinischen Zweiggebieten der Schmerzfrage widmet, deren überragende Bedeutung allseitig anerkannt wird. Die Erkenntnis ist allgemein, daß die objektiv nachweisbaren Symptome in vielen Fällen nicht ausreichen, um ein Krankheitsbild richtig zu deuten; die subjektiven Beschwerden des Kranken müssen bei der Diagnose mitherangezogen werden, wenn auch darüber volle Klarheit besteht, daß deren kritische und einwandfreie Verwertung oft auf die größten Schwierigkeiten stößt. Unter den subjektiven Symptomen nehmen die erste Stelle die Schmerzen ein; diese sind aber infolge der verschiedenen individuellen Dispositionen der Menschen in dieser Hinsicht sowie infolge der mannigfachen Ursachen und anatomischen Grundlagen so vielgestaltig, daß schon auf klinischem Gebiete dem Arzte bei der Beurteilung eine schwere Aufgabe erwächst.
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Michel, R. (1926). Einleitung. In: Das Schmerzproblem und Seine Forensische Bedeutung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9931-2_1
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Publisher Name: Springer, Vienna
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