Die Dauer und der Abschluß der Behandlung

Zusammenfassung

Über die Dauer der Unterhaltung des Pneumothorax sind in der Literatur vielfach widersprechende Angaben zu finden. H. Deist will in rasch gebesserten Fällen schon nach Jahresfrist den Auflassungsversuch unternehmen. Pigttet, G. Michels, F. Jessen, Breccia u. a. sprechen von zwei Jahren, Zink, Dorner und H. TideströM von zwei bis drei Jahren, Saugman hat die Behandlung gelegentlich bis zu neun Jahren ausgedehnt; Forlanini war ursprünglich der Ansicht, die Einblasungen ad infinitum fortzusetzen, um einen Rückfall zu vermeiden. Auch Jaquerod will den Pneumothorax in bestimmten Fällen das ganze Leben hindurch nicht eingehen lassen. Alle diese Zeitangaben beruhen auf der persönlichen Erfahrung der einzelnen Autoren und sind wohl je nach der Verschiedenheit ihres Krankenmaterials entstanden. Sie haben aber nur eine bedingte Gültigkeit für die nicht zu häufigen Fälle, bei welchen es unserem Willen überlassen ist, die Behandlung zu beenden. Ich muß da Sachs beipflichten, daß die Frage, wann ein Pneumothorax aufgelassen werden soll, sich in zirka 70% der Fälle durch innere oder äußere Umstände (Exsudate, Verwachsungen, Auftreten von Darmtuberkulose usw., Abbruch der Behandlung durch den Kranken selbst usw.) von selbst erledigt. Es bleibt also nur eine relativ geringe Zahl von Kranken übrig, bei welchen wir den Zeitpunkt der Auflassung bestimmen können. Bei dem Material meiner Rundfrage bin ich zu einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von acht Monaten, bei meinem im Jahre 1924 veröffentlichten eigenen seit zwölf Jahren abgeschlossenen Material ebenfalls zu dem gleichen Zeitraum gekommen.