Zusammenfassung
Der mehrfach geäußerten Meinung von einem unheilvollen Einfluß der Schwangerschaft und des Wochenbettes auf ein bestehendes Ulcus im Sinne erhöhter Perforations und Verblutungsgefahr stehen neben gegenteiligen Äußerungen vor allem die Untersuchungen von A. Szenes gegenüber, die er am Krankengute der Eiselsberg und Pehamschen Kliniken angestellt hat. Aus ihnen geht hervor, daß ulcuskranke Schwangere eine Besserung erfahren, eine Erscheinung, die Szenes mit der verminderten Salzsäureproduktion in der Schwangerschaft, der Beeinflussung der Lage besonders des ptotischen Magens durch den graviden Uterus und mit dem vermehrten Fettansatz erklärt. Etwaige Verschlimmerungen scheinen mit der Tonusverminderung der Bauchdeckenmuskulatur und in Ausnahmefällen auf die Aktivität des Ulcusleidens zurückzuführen sein. Nur tuberkulose Ulcuskranke zeigen in der Schwangerschaft eine hochgradige Verschlimmerung. Frauen, die niemals schwanger waren, kamen nach Szenes in einem früheren Durchschnittsalter zur Operation als solche, die ein oder mehrmals geboren hatten, ein Verhalten, das eher für einen hemmenden Einfluß der Schwangerschaft auf das Ulcus ventriculi oder duodeni zu sprechen scheint. Jedenfalls gehören Magenperforationen, aber auch Hämatemesis in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu den größten Seltenheiten.
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Kahr, H. (1939). Behandlung der Magen- und Darmkrankheiten. In: Konservative Therapie in Schwangerschaft Geburt und Wochenbett. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9914-5_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9914-5_9
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