Zusammenfassung
Hinsichtlich der Behandlung der Fehlgeburt soll nur auf die wichtigsten Punkte hingewiesen werden. Der größte Fehler, den der Arzt bei der Behandlung der Fehlgeburt machen kann, ist der, daß er in Unkenntnis der durch die fortschreitende Schwangerschaft geänderten anatomischen Verhältnisse des Uterus und des Eies jeden Abortus nach einem Schema behandeln will. Unerläßlich für eine rationelle Therapie des Abortus ist es, zu wissen, daß der Abortus bis zur 10. bis 12. Woche mit Blutungen beginnt und unter Blutungen deswegen verläuft, weil das Ei als ganzes mit seinen Zotten in den Nährboden der Decidua eintaucht und daher seine Lösung allseits, also auch am unteren Eipol, Blutungen erzeugen muß, während von der 12. Woche an die Bildung der Plazenta einerseits und die Entwicklung der Frucht anderseits zunächst zum Ausschlüpfen des Fötus Veranlassung gibt, so daß der Abortus zweizeitig erfolgen kann. Je weiter fortgeschritten die Schwangerschaft ist, um so deutlicher die Nachahmung der natürlichen Verhältnisse der Geburt im kleinen. Wehentätigkeit mit geringer Blutung, Verkürzung des Halskanals, Stellung einer Fruchtblase, die einreißt, Ausschlüpfen des Fötus und Nachfolgen der Plazenta oder Zurückbleiben derselben, die entfernt werden muß. Es spielt also in den ersten 2 Monaten der Schwangerschaft die Frucht als Geburtsobjekt so gut als wie keine Rolle, die Plazenta ist noch nicht ausgebildet.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1939 Julius Springer in Vienna
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Kahr, H. (1939). Behandlung der Störungen der Eientwicklung. In: Konservative Therapie in Schwangerschaft Geburt und Wochenbett. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9914-5_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9914-5_14
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