Zusammenfassung
Die Tripperinfektion wird durch den im Jahre 1879 von Neisser entdeckten Gonococcus hervorgerufen. Derselbe ist ein ungefähr 1 bis 1,6 μ langer und 0,8 μ breiter Diplococcus und ist demnach größer als der Staphylococcus und Streptococcus. Er hat die Gestalt einer Kaffeebohne und liegt immer derart mit einem zweiten Coccus gepaart, daß die Bohnen, mit ihren ebenen Flächen durch einen feinen Spalt getrennt, nahe aneinanderliegen, während die konvexen Konturen nach außen gerichtet sind. Die Teilung geht in der Weise vor sich, daß das einzelne Diplokokkenpaar sich in einer zum medianen Spalt senkrechten Richtung teilt, so daß dann die einzelnen Paare in Gruppen von vier bis zwanzig Doppelkokken zusammenliegen. Die Gonokokkengruppen sind teils in den Leukozyten intrazellulär, teils extrazellulär, teils auf Epithelzellen gelagert. Die intrazelluläre Lagerung kommt dadurch zustande, daß die Leukozyten die Gonokokken phagozytieren, während diese selbst keine eigene Beweglichkeit besitzen Man kann aus dem Verhalten zwischen Gonokokken und Leukozyten gewisse Schlüsse auf das Alter der Infektion ziehen. So sieht man in frischen Fällen im Ausstrichpräparat nur selten intrazellulär gelegene Kokken. Wenn jedoch der Ausfluß weniger schleimig und mehr eitrig wird, dann treten reichlich intrazellulär gelegene Keime auf. In alten Fällen wieder verschwinden die Leukozyten mehr aus dem Sekret und wir finden dann die Gonokokken auch häufig extrazellulär gelagert.
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Franz, R. (1927). Der Erreger des Trippers (Gonococcus). In: Die Gonorrhoe des Weibes. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9908-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9908-4_2
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