Zusammenfassung
Die Kenntnis des Trippers reicht weit in der Geschichte zurück. Bereits im alten Testament finden sich sichere Hinweise auf diese Krankheit. Der Name Gonorrhoe stammt von Galenus und heißt eigentlich Samenfluß, da die alten Ärzte den Trippereiter für ausfließenden Samen hielten. Auch der heute weniger gebräuchliche Name B l e n n o r r h o e stammt aus der alten Medizin und bedeutet Schleimfluß In den medizinischen Schriften des Mittelalters wird bereits ein ziemlich richtiges Krankheitsbild des Trippers und seiner Komplikationen beschrieben Allerdings kommt es hiebei zu häufigen Verwechslungen mit der Lues. Erst 1767 versuchte der Edinburger Chirurg Balfour nachzuweisen, daß es zwei verschiedene venerische Gifte gebe, von denen das eine Tripper, das andere Syphilis hervorrufe. Im Gegensatz hiezu behauptete sich jedoch durch lange Zeit die falsche Lehre Hunters, daß Tripper und Schanker auf der Wirkung desselben Kontagiums beruhen. Im Anfang des neunzehnten Jahrhunderts wurden die Ansichten über die Lehre von den Geschlechtskrankheiten noch verwirrter. Erst R i c o r d brachte 1831 durch seine Lehre, die Tripper und Syphilis scharf auseinanderhielt, klarere Gesichtspunkte. Sichere Grundlagen für das Aufsteigen der Gonorrhoe in die höheren Genitalabschnitte lagen jedoch nicht vor, am wenigsten über die Gonorrhoe beim Weibe, die wir in den Lehrbüchern aus den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts kaum erwähnt finden.
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Franz, R. (1927). Geschichtliches über die Gonorrhoe. In: Die Gonorrhoe des Weibes. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9908-4_1
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