Zusammenfassung
Die Verrenkungen im Bereiche der Wirbelsäule sind im allgemeinen selten, unter ihnen aber weitaus am häufigsten die der Halswirbel.Säule. Wir wollen deshalb nur diese besprechen. Stärkere Verschiebungen der Wirbel bedingen durch Quet-schung des Rückenmarkes den Tod des Verletzten und deshalb kommen wohl nur Verrenkungen mit geringer Verschiebung der Wirbel zur Behandlung. Aus diesem Grunde und auch wegen der Unzugänglichkeit der Wirbel und wegen der großen Gefahr bei der Untersuchung sind die Verrenkungen der Halswirbel schwer zu erkennen. Zuerst stelle man den Umfang der Lähmungen fest, denn sonst künnten sie später dem Arzte und seinen Eingriffen zur Last gelegt werden; dann mache man die Angehürigen unbedingt darauf aufmerksam, daß bei der Untersuchung und noch mehr bei der Einrichtung der Tod eintreten künne. Endlich ziehe man im eigenen Interesse, wenn irgendmüglich, einen Kollegen zur Untersuchung und Einrenkung bei. All das soll aber nicht vor der Behandlung abschrecken, denn das Rückenmark bleibt gefährdet, solange die Verrenkung nicht eingerichtet ist, und der Tod kann auch ohne Einrenkung erfolgen. Die Einrichtung gelingt meistens leicht, denn hier besteht nicht wie bei den großen Gelenken ein Kapselschlitz, in den man den Gelenkskopf hineinleiten muß, sondern der Kapselansatz ist vollkommen abgerissen. Die Wirbel werden, solang das Rückenmark nicht zerstürt ist, gewühnlich noch durch das Ligamentum longitudinale posterius zusammengehalten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1928 Verlag Von Julius Springer
About this chapter
Cite this chapter
Ewald, C. (1928). Die Verrenkungen der Halswirbelsäule. In: Die Behandlung der Verrenkungen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9906-0_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9906-0_2
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-9659-5
Online ISBN: 978-3-7091-9906-0
eBook Packages: Springer Book Archive