Zusammenfassung
Die Pfortader wurde von den alten Ärzten für eine Gefahrenquelle gehalten, man sprach von der Vena portae als der porta malorum. Diese Ansicht beruhte aber keineswegs auf pathologisch-anatomischen Erfahrungen, sie war vielmehr das Produkt reiner Spekulation. Das Krankheitsbild der Phlebitis der Pfortader wurde in den grundlegenden Untersuchungen von Hunter 1 beschrieben. Die Erkrankung wurde zunächst an der Pfortaderperipherie studiert und hier richtig als Entzündung erkannt. Man lernte die Entzündungsvorgänge zuerst von der anatomischen Seite kennen, wobei man bald die Thrombose von der suppurativen Pylephlebitis trennen konnte. Die erste genauere Beschreibung des klinischen Krankheitsbildes der Pylephlebitis stammt von SchöNlein 2 (1838), der einen solchen Fall bereits in vivo erkannte. Die längste Zeit herrschte die Vorstellung, daß die Gerinnung des Blutes in der Vene der Ausdruck der Venenentzündung sei, wodurch Thrombose und Phlebitis identifiziert wurden. Es ist das Verdienst von Virchow 3, die kausalen Beziehungen zwischen Phlebitis und Thrombose aufgeklärt zu haben; er sah in der Gefäßentzündung eine der häufigsten Ursachen der Thrombose. Unter seinem Einfluß hat dann Frerichs 4 die Klinik der Pfortaderkrankheiten entwickelt. Die Form, die er dieser Lehre gab, gilt auch heute noch; der einzige Unterschied gegenüber früher liegt vielleicht nur darin, daß wir derzeit die Thrombose von der infektiös-mykotischen Phlebitis — der sogenannten suppurativen Pylephlebitis — zu trennen versuchen.
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Notes
Josselin de Jong, Grenzgebiete 24, 160 (1912).
Borrmann: Arch. klin. Med. 59, 283 (1897).
Simmonds: Virchows Arch. 207, 360 (1912).
Wohlwill: Virchows Arch. 254, 243 (1925).
Banti: Zieglers Beitr. 24, 21 (1898).
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Eppinger, H. (1937). Die Erkrankungen der Pfortader. In: Die Leberkrankheiten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9904-6_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9904-6_17
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