Kopfschmerzen bei intrakraniellen Neubildungen

Zusammenfassung

Die Neubildungen des Gehirns, der Hirnnerven, der Anhangsdrüsen des Gehirns und der intrakraniellen Gefäße, sowie, die durch angeborene und erworbene Verlegungen der Kommunikationsöffnungen und Abflußwege des Liquor cerebrospinalis erzeugten Formen des Hydrozephalus bilden die anatomische Grundlage der als Hirndrucksteigerung bezeichneten Symptomenbilder. Die Ursache des Kopfschmerzes bei den genannten intrakraniellen Erkrankungen ist zum größten Teil in mechanischen Momenten gelegen, nämlich in einer durch die Raumbeengung erzeugten Stauung des Blutes und Liquors und der hierdurch hervorgerufenen Kompression und Dehnung der Dura und der Schädelnähte (daher wirkt zirkuläre Bandagierung des Kopfes oft schmerzlindernd), sowie der an der Hirnbasis verlaufenden sensiblen Nerven. Nur selten liegt eine Durchwucherung der Schädelkapsel und äußeren Weichteile vor. Die Volumenzunahme der Inhaltsorgane der Schädelkapsel infolge der Neubildung ist in der Regel nur zum geringen Teil schuld an dem dem Hirndruck zugrundeliegenden Mißverhältnis zwischen Hirn und Schädel. Bedeutungsvoll ist dagegen oft noch die durch die intrakranielle Geschwulst erzeugte Hirnschwellung. Dazu kann sich als eine weitere Ursache der Disproportion zwischen Schädel und Gehirn eine abnorme Kleinheit des Schädels gesellen, z. B. eine Kraniostenose infolge von vorzeitiger Nahtverknöcherung.