Neuralgischer und neuritischer Kopfschmerz

Zusammenfassung

Viele Autoren bezeichnen als neuralgischen Schmerz eine bestimmte Form des Schmerzes, nämlich einen heftigen, anfallsweise auftretenden Schmerz, welcher sich entlang dem Verlaufe bestimmter Nervenstämme oder Nervenzweige ausbreitet. Er ist diskontinuierlich, d. h. er erscheint in Form einzelner Rucke und Stöße, er ist dabei bohrend, schneidend, brennend, ziehend, kneifend, stechend, glühend. Er wird in die Tiefe oder in die Haut lokalisiert. Er ist meistens nicht so kurz oder blitzartig wie die lanzinierenden Schmerzen der Tabes und hinterläßt viel seltener und in viel schwächerem Grade als der lanzinierende Schmerz gewisse Parästhesien, wie Brennen oder Ameisenlaufen oder einen rasch abklingenden Druck usw. Aber es gibt recht zahlreiche Ausnahmen von diesem Typus: der Schmerz hört im Intervall nicht auf (er wird dann meistens als „nagend“ bezeichnet), er breitet sich auf die benachbarten Nervenbezirke aus, er ist nicht bloß längs des Nerven ausgeprägt, sondern punktförmig oder linear (in letzteren Fällen nicht selten an der Grenze des Ausbreitungsbezirkes des betreffenden Nerven; am Kopfe wäre dies am Scheitel, dort, wo das Trigeminusgebiet mit dem Zervikainervengebiet zusammentrifft).