Rekonstruktions- und Implantations-Operationen am großen Gallengange

Zusammenfassung

Hartmann nennt mit Recht die in dieses Kapitel fallenden Eingriffe an den Gallenwegen „Die operative Pathologie der Gallenwege“. Eine Fülle von Vorschlägen finden sich für diese auch unter dem Namen Gallengangsplastiken ausgeführten Operationen. Unter den Anzeigen zu derartigen, oft recht mühsamen, leider auch mitunter vergeblichen Eingriffen sind zuerst Fehlgriffe bei Operationen zu nennen, welche in teilweiser oder ganzer Durchtrennung des großen Gallenganges an irgend einer Stelle seines Verlaufes bestehen; wird diese Operationsläsion gleich bemerkt, so muß unter allen Umständen die sofortige Wiederherstellung der Kontinuität in Angriff genommen werden. Ungleich schwieriger, gefahrvoller und wie wir gesehen haben auch öfters schon unmöglich ist die Wiederherstellung erst längere Zeit nach dem ersten Eingriff, wenn Eiterung und Narbenbildung ihr Zerstörungswerk vollendet haben. Diese Fehlgriffe können bekanntlich nicht nur bei Gallenoperation, sondern auch bei Resektion des Duodenums vorkommen. Viel seltener sind die durch den ursprünglichen pathologischen Prozeß bedingten Zerstörungen der Gallengangs wand, so eitrige Einschmelzung oder zur Verödung führende Decubitalgeschwüre infolge eingekeilter Steine. Diese Strikturen des Choledochus sind fast nie als segmentäre Narben zu finden, sondern betreffen meist den ganzen extrahepatischen Gallengang bis zum Duodenum. Der nach unserer bisherigen Erfahrung erfolglosen Operationstherapie bei den angeborenen Atresien des großen Gallenganges habe ich schon in dem Kapitel Cholangioenterostomie gedacht.