Die Technik der supra- und retroduodenalen Choledochotomie

Zusammenfassung

Die Mobilisierung des Duodenums nach Kocher ist einer der wichtigsten Vorakte zur Darstellung des Choledochus; Payr und H. Lorenz haben sie für die Chirurgie der tiefen Gallenwege erstmalig angewendet. Auch wenn sich bei unkomplizierten Fällen der erweiterte Choledochus in größerer Länge deutlich abhebt, möge wenigstens die teilweise Mobilisierung des Duodenums nicht versäumt werden, da dadurch die orientierende Übersicht über die unteren Choledochuspartien und das Arbeiten am und im großen Gallengange wesentlich an Klarheit und damit an Sicherheit gewinnt. Zur Mobilisierung wird nach Kocher das Peritoneum auf der Niere durch einen lateralen Schnitt, der fingerbreit vom vertikalen Teil des Duodenums entfernt ist, gespalten und samt dem Duodenum sorgfältig von der Unterlage mit Finger oder Tupfer gelöst. Das Duodenum läßt sich nun bis in die Wunde emporheben, resp. median herüberwälzen, bis die Rückfläche sichtbar wird; damit erscheint auch in der Regel der retroduodenale Choledochusanteil im Wundgebiefce. Ich verweise hierbei auf die verschiedenen von Fuchs ¹ untersuchten topographischanatomischen, Beziehungen zwischen Choledochus und Pankreas im anatomischen Teil. Zur Technik der oft sehr leichten Mobilisierung des Duodenums, die sich mit wenigen Handgriffen manchmal in einigen Sekunden ausführen läßt, möchte ich noch einiges bemerken.