Zusammenfassung
Schon 1877 haben grundlegende Versuche von Downes und Blunt gezeigt, daß Fäulnisbakterien durch das Licht der Sonne getötet werden können. Finsen fand, daß auch dem Licht der Bogenlampe eine bakterizide Kraft innewohnt, die um so kräftiger ist, je konzentrierter das Licht auf die Bakterienkulturen angewendet wird. Die antibakterielle Fähigkeit wird vornehmlich von den ultravioletten Strahlen ausgeübt. Den farbigen Spektralabschnitten kommt nur eine geringe und den Wärmestrahlen so gut wie keine bakterizide Wirkung zu. Dies zeigte Bie, der bei seinen Versuchen mit monochromatischem Licht die Wärmestrahlen der Bogenlampe, die er dazu verwendete, durch Kühlvorrichtungen von den Agarkulturen abhielt. Wenngleich also die Infrarotstrahlen an sich fast keine bakterizide Eigenschaft entfalten, beschleunigt doch eine höhere Temperatur die keimtötende Reaktion des UV-Lichtes (Thiele und Wolf). Daß den bei der Bestrahlung entstehenden nitrosen Gasen keine antibakterielle Bedeutung beizumessen ist, wiesen Schreiber und Germann dadurch nach, daß sie die Gase vom Wirkungsort fernhielten. Alte Kulturen erweisen sich als lichtresistenter als junge (Bang). Als besonders resistent zeigen sich die Sporen. Von Bedeutung ist der Nachweis Bies, daß die keimtötende Lichtwirkung keineswegs auf der chemischen Veränderung des Nährbodens der Bakterien beruht, sondern auf einer direkten Veränderung des Protoplasmas der Bakterienleiber. Er wies ferner auf den Luftsauerstoff hin, der diesen Vorgang unterstützt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1932 Julius Springer in Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Wellisch, E. (1932). Die antibakterielle Wirkung. In: Die Quarzlampe und ihre Medizinische Anwendung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9890-2_25
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9890-2_25
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-7091-9643-4
Online ISBN: 978-3-7091-9890-2
eBook Packages: Springer Book Archive