Zusammenfassung
Der unberechtigte Nachdruck, den man in der Diagnostik auf die Herzklappenerkrankungen legte, war der Hauptgrund, warum die Prognosestellung bei Herzkrankheiten lange so sehr unbefriedigend blieb. Diese Überbetonung rührte vor allem daher, daß man sich eine übertriebene Vorstellung davon machte, in welchem Ausmaße Klappenfehler das Herz mechanisch belasten. Die Vorstellung darüber ändert sich, wenn man den Grad der Belastung ein wenig genauer betrachtet. Als Beispiel diene die Stenose. Man schneide in einen Tennisball ein Loch von 4 cm Durchmesser, fülle den Ball mit Wasser und umgreife ihn mit der Hand. Es erfordert nur wenig Kraft, das Wasser herauszutreiben. Man wiederhole den Versuch mit einem Ball, bei dem das Loch auf 2 cm Durchmesser verkleinert ist, und das Ergebnis ist nur wenig verschieden; auch dann wird der Inhalt noch leicht und rasch herausgespritzt. Und doch erläutert dies, wie die Verkleinerung einer Klappenöffnung, z. B. der Mitralis, auf ¼ ihrer ursprünglichen Fläche wirkt. Eine sehr geringe Erhöhung des austreibenden Druckes überwindet den vermehrten Widerstand, den ein beträchtlich verengtes Ostium bietet. Nur im Falle einer sehr auffallenden Verengerung wird die Arbeit der entsprechenden Herzkammer wesentlich vermehrt. Die schwerste Belastung, die dem Herzen durch einen Klappenfehler aufgebürdet wird, ist wahrscheinlich die bei Aorteninsuffizienz; das Ausmaß ist nicht genau bekannt, man weiß aber, daß für das normale Herz diese Belastung keineswegs untragbar ist.
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Lewis, T. (1935). Die Bedeutung von Herzklappenfehlern. In: Herzkrankheiten. Fachbücher für Ärzte. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9880-3_15
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