Zusammenfassung
Die bisher besprochenen Geschiebeherde lagen — mit Ausnahme ihrer Schwesterformen in festem Fels, die gelegentlich miterwähnt wurden — sämtlich im Altschutt. Ihre Gerölle erzeugt unmittelbar Murgänge oder geschiebereiche Hochwässer. Sehr gefährliche Geschiebeherde bildet dann weiter der Jungschutt, welcher einem Gewässer Schutt überantwortet, der eben erst entstanden oder noch in fortgesetzter Vermehrung begriffen ist und daher als „lebendiger“ oder als „Jungschutt“ bezeichnet werden kann. Seine Massen zeigen meist geringere Mächtigkeit als jene des Altschuttes, werden aber in der Regel immer wieder erneuert oder gar vermehrt. Die Wildbäche, welche solchen Geschiebeherden ihr Frachtgut entnehmen, neigen daher häufig zu aussetzenden und nach gewissen Zwischenräumen wiederkehrenden Ausbrüchen. Sie verfrachten vorwiegend Verwitterungsgebilde, Rasenneubildungen, Lockermassen, welche durch Geländebrüche ins Bachbett geworfen wurden, Lawinengerölle (s. Anm.) usw.; man kann sie als Jungschuttwildbäche bezeichnen.
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Literatur
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Stiny, J. (1931). Jungschuttmassen als Geschiebeherde. In: Die Geologischen Grundlagen der Verbauung der Geschiebeherde in Gewässern. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9853-7_8
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