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Lust, Unlust, Einverleibung und Ausstoßung

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Book cover Gedanken zur Naturphilosophie
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Zusammenfassung

Keine Trieblehre kann an der Frage nach der Bedeutung von Lust und Unlust Vorbeigehen. Man kann ihre besondere Stelle innerhalb der Gefühle nicht verkennen. Wundt 1) und Lipps 2) ist ohne weiteres zuzugeben, daß eine Gefühlsmannigfaltigkeit bestehe, doch wird man sowohl die Spannungs- und Lösungsgefühle als auch die Gefühle der Beruhigung und Erregung nicht als gleichwertig ansehen dürfen den Gefühlen der Lust-Unlust-Reihe. Sie sind blässer und für die Person wesentlich unwichtiger. Gefühle folgen den Strebungen, sie zeigen sie an, sie sind Signale und nicht Motoren. Nietzsche sagt: „Die normale Unbefriedigung unserer Triebe, z. B. des Hungers, des Geschlechtstriebes, des Bewegungstriebes, enthält in sich noch nichts Herabstimmendes; sie wirkt vielmehr agazierend auf das Lebensgefühl, wie jeder Rhythmus von kleinen, schmerzhaften Reizen es stärkt, was auch die Pessimisten uns Vorreden mögen. Diese Unbefriedigung, statt das Leben zu verleiden, ist das große Stimulans des Lebens. Man könnte vielleicht die Lust überhaupt bezeichnen als einen Rhythmus kleiner Unlustreize“ (Aphorismus 697 in „Der Wille zur Macht“) und weiterhin (im Aphorismus 699): „Es gibt sogar Fälle, wo eine Art Lust bedingt ist durch eine gewisse rhythmische Abfolge kleiner Unlustreize: damit wird ein sehr schnelles Anwachsen des Machtgefühles, des Lustgefühles erreicht.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1928 Springer-Verlag Wien

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Schilder, P. (1928). Lust, Unlust, Einverleibung und Ausstoßung. In: Gedanken zur Naturphilosophie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9848-3_27

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9848-3_27

  • Publisher Name: Springer, Vienna

  • Print ISBN: 978-3-7091-9601-4

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