Zusammenfassung
Wenn wir in einem bestimmten Inhaltskreis auf Grund der Gleichheit eine Klasse bilden, führen wir gewissermaßen einen halben sinnesphysiologischen Versuch aus; die andere Hälfte des Versuches führen wir aus, wenn wir diese Klasse auf Klassen implizieren, die in irgendwelchen andern Inhaltskreisen abstrahiert sind. Das Resultat der Ausführung der Hälfte eines sinnesphysiologischen Versuches ist also eine Klasse, die wir als „Empfindung“ bezeichnet haben. Wir können nun feststellen, was wir oben zum Teil auch getan haben, daß die in einigen bestimmten derartigen Halbversucheü abstrahierten Klassen in den Rang eines Begriffes erhoben sind, die bei anderen Versuchen erhaltenen Klassen wiederum nicht. So kann man z. B. auf Grund der optisch konstatierten Längen-Inhaltsgleichheit den Längenbegriff abstrahieren (topologische und metrische Definierung), dessen Grundlagen wir später genauer darzulegen versuchen. Ebenso ist der Zeitbegriff aus bestimmten, in der Regel optisch oder akustisch wahrgenommenen, auf der Zeitkoinzidenz basierenden Gleichheiten (Pendel, Chronometer) abstrahiert. Der Kraftbegriff ist auf besondere Weise abstrahiert, die später genauer auseinandergesetzt wird. Er ist auch eine Klasse, eine Inhaltsabstraktionsklasse, die in den Begriffsrang erhoben ist.
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Renqvist-Reenpää, Y. (1936). Die aus dem sinnesphysiologischen Halbversuch erhaltenen Begriffe und die entsprechenden eigentlichen Begriffe. Die Eigenbegriffe (vorbereitend). In: Allgemeine Sinnesphysiologie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9843-8_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9843-8_12
Publisher Name: Springer, Vienna
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