Die Geistesstörungen bei der cerebralen Arteriosklerose

Zusammenfassung

Der Beginn der psychischen Veränderungen infolge von Gehirngefäßverkalkung vollzieht sich allmählich schleichend unter dem Bilde eines neurastheni- schen Zustandes. Wieder ist wie bei der progressiven Paralyse das Fehlen einer konstitutionellen neuropathischen Minderwertigkeit oder das Fehlen von unmittelbar für das Zustandekommen einer erworbenen Neurasthenie verantwortlich zu machenden Ursachen, also das ganz spontane Auftreten der Erscheinungen an sich schon verdächtig im Sinne irgend eines beginnenden Gehirnleidens. Die Kranken ermüden leicht, die gewohnten beruflichen geistigen Anstrengungen fallen ihnen schwer, sie werden zerstreut, klagen über Einbuße des Gedächtnisses, schlafen schlecht, werden reizbar, zeigen unmotivierte Stimmungsschwankungen vorwiegend von depressiv-hypochondrischer Färbung. Die geistige Elastizität nimmt ab, die Fähigkeit, sich neuen Anforderungen anzupassen, „umzulernen“, mit der Zeit zu gehen; trotz aller Anstrengungen und wiederholter Einprägungsversuche sind neu erlernte Kenntnisse, zum Beispiel Fachausdrücke, fremdsprachliche Vokabeln, neue Handgriffe usw. alsbald wieder vergessen. Die Kranken werden in geistiger Hinsicht steril, rückständig.