Skip to main content

Das Wirklichsein des idealen Gegenstandes

  • Chapter
Book cover Grundlegung der Lehre vom sozialen Verband
  • 16 Accesses

Zusammenfassung

Das Problem, welches sich aus den kritischen Erörterungen des ersten Kapitels ergibt, soll noch einmal klar formuliert werden : Der soziale Verband kann allein als ideales Sinn- oder Geistesgebilde einen einheitlichen und in sich identischen Gegenstand der Wissenschaft abgeben. Als ein rein ideales Geistesgebilde kann aber ein „utopischer“ Staat als eine bloß gedachte Form des Staates wohl auch existieren und könnte somit als Gegenstand einer Wissenschaft betrachtet werden, wenn auch nicht gerade als Gegenstand einer Wirklichkeitswissenschaft. Der Grundunterschied zwischen dem Sinngehalt eines wirklich vorhandenen sozialen Verbandes und einem „utopisch“ gedachten Verband liegt gerade darin, daß jener immer den Anspruch auf das Wirklichsein seines objektiven Korrelates in sich trägt, während dieser an sich von keiner solchen „Wirklichkeitsthesis“ begleitet ist. Man denkt und glaubt nicht nur, daß ein sozialer Verband als reiner Sinngehalt existiert, sondern zugleich, daß er „wirklich“ da ist. Dieses Wirklichsein des sozialen Verbandes, soweit es das in der Sinnlichkeit gegebene „reale“ Sein oder die metaphysisch angenommene „substanzielle“ Wirklichkeit bedeutet, wurde durch die neuere Entwicklung der Sozialwissenschaften und besonders durch die scharfe Kritik Kelsens mit vollem Recht verneint. Das Urteil, daß ein sozialer Verband wirklich da ist, dieses Urteil, dessen Wahrheit der traditionelle Sozialrealismus niemals bezweifeln wollte, scheint also sein eigenes objektives Korrelat verloren zu haben; das Urteil schwebt sozusagen in der Luft.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Husserl: „Nachwort zu meinen ‚Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie‘“. Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische Forschung, XI. Bd., 1930, S. 551 f.

    Google Scholar 

  2. Husserl: Logische Untersuchungen, II. Bd., Elemente einer phänomenologischen Aufklärung der Erkenntnis, 2. Teil, III. Aufl., 1922, S. 122.

    Google Scholar 

  3. Becker: Die Philosophie Edmund Husserls, Kant-Studien, XXXY. Bd., Heft 2/3, 1930, S. 134.

    Google Scholar 

  4. Husserl: Formale und transzendentale Logik. Versuch einer Kritik der logischen Vernunft, 1929, S. 111.

    Google Scholar 

  5. Husserl: Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, I. Buch. Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie, 1913, S. 179 ff.

    Google Scholar 

  6. Yamanouchi: Genshogaku Josetsu, 1929, S. 452.

    Google Scholar 

  7. Ueda: „Genga to Fukusei“, „Tetsugaku Kenkyu“ (Philosophische Studien), Bd. 167, 1930, S. 14 f.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1932 Julius Springer in Vienna

About this chapter

Cite this chapter

Otaka, T. (1932). Das Wirklichsein des idealen Gegenstandes. In: Grundlegung der Lehre vom sozialen Verband. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9839-1_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9839-1_3

  • Publisher Name: Springer, Vienna

  • Print ISBN: 978-3-7091-9592-5

  • Online ISBN: 978-3-7091-9839-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics