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Zur Theorie der Revolution

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Friedrich Wieser als Soziologe
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Zusammenfassung

In zwei glänzend geschriebenen Abhandlungen Wiesers „Die französische Revolution“ und „Die Revolutionen der Gegenwart“ (Deutsche Rundschau, März und April 1920) werden wichtige Beiträge zur Soziologie der Revolutionen geleistet. Ich möchte der erstgenannten Abhandlung den Vorzug geben. Hier wird in einer meisterhaften Auseinandersetzung mit der Darstellung Taines gezeigt, daß die Entstehung und der Verlauf der Revolution in erster Linie durch das Aufkommen einer neuen Kraft und des Bewußtseins davon bestimmt wurde, einer Kraft, die zunächst ungemeistert dahinstürmte, aber zum Schlusse ihr Gesetz fand. Die großen Männer der Revolution, wie Danton und Robespierre erscheinen nur als fast willenlose Werkzeuge der Bewegung, welche zunächst den alten Bau des französischen Staates mit den herrschenden Mächten des Königtums, des Adels und der Kirche niederreißen mußte, um Raum für einen völligen Neubau zu gewinnen. Das Schlußergebnis sei ein freieres Verhältnis zwischen Führer und Masse gewesen; das Volk habe das Recht erlangt, sich in kurzen Zeitabschnitten immer wieder seine Führer zu wählen. Während die französische Revolution einem vulkanischen Erdbeben verglichen werden kann, ähnle die Revolution der Gegenwart einem tektonischen Erdbeben. Hier ist die Erschütterung dadurch hervorgerufen worden, daß eine alte tragende Kraft aufhörte zu tragen, während in der französischen Revolution eine neue Kraft hervorbrach: der Zusammenbruch nach dem Kriege erfolgte in Deutschland und Osterreich aus Schwache.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1927 Julius Springer, Vienna

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Menzel, A. (1927). Zur Theorie der Revolution. In: Friedrich Wieser als Soziologe. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9831-5_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9831-5_11

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