Zusammenfassung
Ich beginne mit der Schilderung der Verhältnisse, wie sich dieselben an einem Keimling von 29 mm S. S. Länge darbieten. Wie die Abb. 4 auf Tafel 4 zeigt, ist an der Randkontur des Medianschnittes nirgends mehr eine durch einen einzelnen Hirnteil bedingte Ausbiegung dieser Kontur wahrzunehmen. In der Stirngegend ist dieselbe am stärksten gekrümmt. Diese Krümmung nimmt dann gegen den Scheitel zu allmählich ab und ist am schwächsten in der Gegend des Hinterhauptes, welche Gegend, wie dies auch die Textabbildung 1 zeigt, so gut wie gar nicht ausladet. Die dünne dorsale Wand des Mittelhirns liegt in Wirklichkeit, wenigstens noch eine Strecke weit, der Schädeldachanlage an, denn der Spalt, der an Abb. 4 zwischen der Wand dieses Hirnteiles und dem Schädeldache klafft, ist erst bei der Fixierung des Keimlings durch die Ablösung dieser Wand vom Schädeldache entstanden. Jedenfalls ist das Schädeldach im Bereiche der Stelle, an der das Mittelhirndach der Oberfläche des Kopfes am nächsten liegt, am dünnsten. Die etwas dickere, rautenhirnwärts gerichtete Wand des kaudalen Mittelhirnblindsackes liegt größtenteils dem medianen, noch überaus dünnen Abschnitt der Kleinhirnplatte fast unmittelbar an und ist von ihr nur durch eine ganz dünne Lage leptomeningealen Gewebes getrennt. An den Rand der Kleinhirnplatte schließt die dünne Rautenhirndecke an, die in Form der sogenannten Plica chorioidea eine in den Rautenhirnhohlraum gegen die Brückenbeuge zu vorragende Duplikatur bildet, kaudal von der sich jene blasenförmige, äußerst dünne Ausbuchtung der epithelialen Rautenhirndecke der Innenfläche der Schädelanlage anlegt, welche später durch ihr Dehiszentwerden zur Bildung der Apertura mediana ventriculi Rhombencephali führt. An das Mittelhirndach schließt unmittelbar frontal die Commissura caudalis und an diese die Anlage der Zirbel an. Beide sind schon ziemlich weit von der Schädelinnenfläche entfernt. Schädeldachwärts von der Zirbelanlage befindet sich der Durchschnitt des die Tentoriumanlage darstellenden stumpfwinkeligen Bindegewebskeiles, der seine Kante der Zirbel zuwendet.
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Hochstetter, F. (1943). Was Medianschnitte durch die Köpfe menschlicher Keimlinge von 29 bis 230 mm S. S. Länge zeigen. In: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Kraniozerebralen Topographie des Menschen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9821-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9821-6_7
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