Über die Verschiebung, welche die Balkenanlage während ihres Wachstums der Decke des Zwischenhirns gegenüber durchmacht

Zusammenfassung

Wenn man bei der Betrachtung der abgebildeten Medianschnitte von Keimlingsköpfen die an ihnen ersichtliche Lagebeziehung der Kommissurenplatte zur Fossa hypophyseos ins Auge faßt, so hat man sogleich den Eindruck, als würde sich diese Platte in okzipitaler Richtung verschieben. Dies ist auch tatsächlich der Fall. Zieht man nämlich an den einzelnen Schnittbildern die dem Durchschnitt der Clivusebene entsprechende Linie durch das Basion und den Rand der Sattellehne, dann kann man sogleich feststellen, daß bei den Keimlingen 1 bis 6 noch die ganze Kommissurenplatte frontal von der Verlängerung dieser Linie über den Dorsumrand hinaus liegt. Bei den Keimlingen 7 bis 11, bei denen der sagittale Durchmesser der Balkenanlage schon eine gewisse Länge erreicht hat und noch länger zu werden beginnt, liegt nur noch die Commissura rostralis und ein frontaler Teil der Balkenanlage frontal von der genannten Linie. Bei den Keimlingen 12 bis 14 tangiert diese Linie schon den okzipitalen Rand des Durchschnittes der Commissura rostralis, und bei den Keimlingen 15 bis 17 verläuft dieselbe sogar bereits frontal an der Commissura rostralis vorbei. Bei dem drei Wochen alten Kinde (vgl. Abb. 2) beträgt die Entfernung dieser frontal von der Commissura rostralis gelegenen Linie von dieser Kommissur 3 mm, während bei der erwachsenen Frau (vgl. Abb. 1) die gleiche Entfernung auf 7 mm angewachsen ist. Das heißt, die Kommissurenplatte und mit ihr die Commissura rostralis erfahren dem Schädelgrunde gegenüber eine nicht unbeträchtliche Verlagerung in okzipitaler Richtung.