Untersuchungen bezüglich der allgemeinen Disposition

Zusammenfassung

Wie diese Zusammenstellungen ergeben, ist bei jedem Karzinomfall an der prädisponierten Stelle und auch bei der Prädisposition des Alters ein Verschwinden resp. Absinken der Karzinomzellen lösenden Substanz teilweise im Blut, teilweise in den Organen zu sehen, also eine Disposition, hervorgehend aus einem Mangel einer normalen Zellsubstanz, und es fragt sich, können wir aus diesem Mangel den Schluß ziehen: ist das der einzige Faktor, der zum Karzinom führt ? Wir müssen mit Rücksicht auf unsere Erfahrungen antworten, daß das nicht der Fall ist. Denn wenn auch die angeführten Momente gewiß eine auffallende Disposition darstellen, insofern ein normaler Zellbestandteil mangelt, so darf man nicht vergessen, daß alle prädisponierten Stellen doch nur in einem geringen Prozentsatz zu Karzinom führen, daß noch ein zweiter Faktor hinzukommen muß, um das Auftreten eines Karzinoms zu ermöglichen. Wiederum wird an uns die Frage herantreten, ob es sich dabei um ein äußeres Moment, ein Lebewesen, Infektion usw. handelt und wiederum können wir antworten, daß dies nicht für alle Fälle das Ausschlaggebende sein kann, weil in den Fällen, wo nach Operation ein Rezidiv erst nach fünf bis sechs Jahren eintritt, der Organismus inzwischen Widerstand aufgebracht muß, daß also eine Mitwirkung des Organismus notwendig sein muß.