Explosionsversuche in einem Steinkohlenbergwerk

Zusammenfassung

In allen Kulturstaaten mit Steinkohlenbergbau gibt es seit nunmehr etwa einem halben Jahrhundert Versuchsstrecken, deren Aufgabe darin besteht, alle bergbaulichen Betriebsmittel, die ihrer Natur nach Schlagwetter oder Kohlenstaub zur Entzündung bringen könnten, vor ihrer Verwendung im Bergbau auf ihre Sicherheit zu prüfen. In einigen größeren Ländern werden außerdem in besonders langen Versuchsstrecken Untersu¬chungen über den Verlauf von Explosionen durchgeführt und Mittel erprobt, die zum Aufhalten von Explosionen dienen sollen. Die Versuchsstrecken haben in allen Ländern segensreich gewirkt und sowohl die Zahl als auch den Umfang der Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosionen erheblich eingeschränkt. Es ist jedoch nicht zu bestreiten, daß die Versuchsstrecken nur eine recht unvollkommene Nachbildung der im Bergbau gegebenen Betriebsbedingungen darstellen. Es ist daher ein alter Wunsch aller Männer, die sich mit der Sicherheit im Bergbau befassen, die Versuchsergebnisse der Versuchsstrecken unter ganz betriebsmäßigen Bedingungen, d. h. in einer regelrechten Steinkohlengrube, nachzuprüfen. In Deutschland ist dieser Wunsch im Jahre 1927 verwirklicht worden. Seit dem 1. Jänner 1928 wird dort die Steinkohlenzeche Hibernia in Gelsenkirchen als Versuchsgrube betrieben.