Zusammenfassung
Rhetorik in der Wissenschaft? Für einen Wissenschaftler hat dieser Satz alle Eigenschaften eines Oxymorons. Seit dem Altertum war die Rhetorik im wesentlichen die Kunst der Überzeugung, im Gegensatz zur Kunst des Beweises. Unter all den Ansprüchen, die die moderne Wissenschaft erhebt, ist wahrscheinlich der ausgeprägteste jener, in einem schwierigen Kampf während der letzten vier Jahrhunderte eine „objektive“ Methode gefunden zu haben, mit der demonstriert werden kann, wie die Natur funktioniert, mit der man Fakten finden und berichten kann, welche man, ungeachtet der individuellen, persönlichen Eigenschaften jener, die sie vorschlagen, oder des Publikums, an die sie gerichtet sind, glauben kann. Diese Unterscheidung der Rollen von Objektivität und Subjektivität erscheint klar in Aristoteles’ Rhetorica:1 Unter den drei Typen der „Überzeugungsarten“, die dem Redner, der auf die Rhetorik zurückgreift, zur Verfügung stehen, „hängt“ nur der dritte „vom Beweis, oder dem offensichtlichen Beweis, ab, den die Worte der Rede selbst erzeugen“, während „der erste Typ vom persönlichen Charakter des Redners abhängt und der zweite davon, die Zuhörer in eine bestimmte [richtige] Stimmung zu versetzen“. Tatsächlich ist das Hauptwerkzeug der Rhetorik der Charakter des Redners:
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Quellenverzeichnis
Kapitel 3: „Quanta, Relativity, and Rhetoric,” in Persuading Science: The Art of Scientific Rhetoric, edited by Marcello Pera and William R. Shea (Canton, Mass.: Science History Publications, 1991), pp. 173–203. Used with permission from Watson Publishing International.
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Holton, G. (2000). Quanten, Relativität und Rhetorik. In: Wissenschaft und Anti-Wissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9485-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9485-0_3
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