Probleme am Ende des Lebens

Zusammenfassung

Um die aktuellen Probleme würdigen zu können, die sich mit den ethischen Fragen des Lebensendes im Bereich der Medizinethik beschäftigen, muß man sich erst über einige Grundfragen und Grundgedanken klar werden. Ich will hier also zunächst kurz besprechen, was „Sterben“ für verschiedene Menschen in unterschiedlichen Kulturkreisen bedeutet, und anschließend den Begriff „Leben“ beleuchten: Aus letzterem Begriff geht hervor, warum man das Töten (oder Sterbenlassen) eines Menschen in fast allen Kulturen für sittUch problematisch hält. Obwohl das Gesundheitswesen sowie die Mediziner als ein Teil ihrer Kultur verstanden werden und auch als solcher handeln müssen, haben Mediziner und deren Mitarbeiter eine lange und fast einzigartige Tradition und eine spezielle kulturelle Rolle, die sie von anderen Berufen un-terscheidet. Daher sind auch die berufliche Ethik und die Pflichten etwas anders. In der Medizinethik handelt es sich also um die Pflichten von Ärzten, Schwestern und anderen Mitarbeitern im Rahmen ihrer besonderen Tradition. Die Behandlungspflicht des Arztes, der Krankenschwester und der Institution äußert sich aber in einem gewissen Kulturkreis und zu einem bestimmten Zeitpunkt und hat vor allem eine lange, für uns nicht unwichtige Geschichte.