Zum Stellenwert der Hypnotherapie im Rahmen eines Gesamttherapiekonzepts

Zusammenfassung

Im Rahmen eines Gesamttherapiekonzepts haben psychosoziale Unterstützungsangebote für Krebspatienten heute einen hohen Stellenwert. Hypnotherapie scheint dazu geeignet, die Lebensqualität zu erhöhen; sie wird oft auch angeboten bzw. angewandt, um durch Steigerung der Immunabwehr den Verlauf der Krebserkrankung zu beeinflussen (Entspannungs- und Visualisierungsübungen).

Durch die Entdeckung individueller Fähigkeiten können Hypnose und Selbsthypnose bei vielen Krebspatienten erfolgreich zur Symptomkontrolle (z. B. bei Schmerzen, Therapienebenwirkungen) eingesetzt werden. Als stützende Maßnahme bei Kriseninterventionen bzw. für „lösungsorientierte“ psychotherapeutische Ansätze sind sie ebenfalls sehr wertvoll. Die Annahme, mittels Hypnotherapie den Verlauf der Krebserkrankung beeinflussen oder eine Heilung herbeiführen zu können bedarf der kritischen Überprüfung durch kontrollierte Studien. Fallberichte bzw. klinische Erfahrungen weisen jedoch in diese Richtung.

Das zeitgenössische Verständnis von Hypnotherapie, das sich auf Milton Erickson und David Cheek beruft, steht für eine komplexe zwischenmenschlich-psychotherapeutische Beziehung auf bewußter und unbewußter Ebene. Bei Krebserkrankungen dient der Austausch von Patienten und Betreuern einer sehr persönlichen gegenseitigen „Entwicklungshilfe“, individuelle Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Einflußnahme („Kontrolle“) zu entdecken und auszubauen - aber auch dazu, Zeiten der Ohnmacht und des „Loslassens“ zu akzeptieren.

Summary

Hypnotherapy offers a valuable psychosocial support to cancer patients. As an intervention strategy it not only targets improvement in the quality of life, it might also have an impact on the course of the disease itself.

As an effective supplement to medical relief of symptoms (e.g. pain, side effects ot therapy) hypnosis and self-hypnosis tap individual coping resources. The latter play a crucial part in crisis intervention and “solution oriented” psychotherapy approach. The influence of hypnosis on the course of cancer needs to be examined further in controlled clinical research: case reports and clinical experience are promising.

Contemporary hypnotherapy, as represented by the work of Milton hnckson and David Cheek, focusses on the complexity of interpersonal relationship on conscious and subconscious levels. Psychotherapeutic exchange encourages the discovery of personal resources that, on the one hand, strengthen the capacity for coping by enhancing „control“. On the other hand, it promotes adequate non-resistance to “helplessness” through the practice of “letting go”.