Zusammenfassung
Diese Arbeit ist in wesentlichen Linien von den Sichtweisen eines zeitgenössischen Soziologen geprägt, dem ich Dank abstatten möchte. Norbert Elias wurde vom deutschen Faschismus in die Emigration nach England gedrängt und so ein Wanderer zwischen zwei Kulturen, ein Fremder, der lange, weder dort noch da, die ihm gebührende Anerkennung fand. Einen Beleg dafür mag die umfassende Bibliographie im opulenten Werk „Theorie des kommunikativen Handelns“ (1981) des vermutlich meist zitierten lebenden deutschen Sozialwissenschafters, J. Habermas liefern, in der Elias durch Abwesenheit glänzt1.
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Literature
„There are… no criteria for saying which representation of reality is the best. Representations get chosen by social pressures.“ (Hacking, 1983, S. 144)
In Kapitel 7 wurde in verschiedenen Fußnoten Japan als Beispiel für Clanstrukturen herangezogen. Doch gerade dieses Land erscheint vielen als Musterbeispiel für „Technophilie“ und Fortschritt. Diese Sicht ist aber äußerst korrekturbedürftig. Große Teile der Bevölkerung Japans stehen technischen Entwicklungen eher skeptisch gegenüber. Dazu: Jaufmann, Kistler (1991).
Daß diese weitläufig eingesetzten Technologien der Kontrolle genau den umgekehrten Effekt haben wie die, die zum Bestand von Demokratien beitragen, zeigen verschiedene Autoren. Ich verweise beispielhaft auf Bella (1990), McDermott (1977) u. a. Letzterer macht auch auf die ideologische Bedeutung von Technologie für Intellektuelle (Vertreter unserer Nullmatrix) aufmerksam.
Es ist faszinierend zu sehen wie C. Campbell (1987) zeigt, daß genau diese „outsider - mentality“ charakterisitisch für die Romantik ist. Romantiker werden dadurch genötigt in Tagträumereien zu verfallen und auch dazu kreativ zu sein - ein „pleasurable environment” zu konstruieren. Er spricht dabei allerdings überwiegend von Künstlern. Gleichzeitig zeigt Campbell aber, daß die puritanische, rationalistisch-kapitalistische Gesinnung (unter Bezug auf M. Weber) und die romantische interdependent sind. Sie sind Ergebnis eines hochentwickelten Individualismus und bedingen einander. Es ist mehr als naheliegend, diese „purito-romantische“ Persönlichkeit — vielleicht am ausgeprägtesten — in den konstruktiven Tätigkeiten der Ingenieure wieder zu erkennen.
Schön (1982) verweist gleichfalls auf diese Leistungen im Jazz. Improvisation, wird hier als Ergebnis einer kollektiven Handlungsweise interpretiert, bei der ein Gefühl für eine voraussagbare Ordnung (a feeling for predictable order) ausschlaggebend für das Gelingen ist (S. 55).
Hughes (1983) zeigt in seiner historischen Studie der Entwicklung von elektrischen Netzwerken, daß diese im zentralistischen und bürokratischen Preußen gleichfalls zentralistisch organisiert waren, wogegen sich in England lange Zeit kleine, sehr komplexe Netzwerke fanden.
Zu diesem Thema muß auf einen Bestseller verwiesen werden: D. R. Hofstadter (1979), Gödel, Escher, Bach: An Eternal Golden Braid.
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Schmutzer, M.E.A. (1994). Das Ding und der Fremde. In: Ingenium und Individuum. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9366-2_10
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