Zusammenfassung
Die Psychoanalyse und die aus ihr hervorgegangene Psychosomatik können innerhalb der Medizin als jene Disziplinen bezeichnet werden, die in einer Zeit, in der die biologischen Kenntnisse zentralnervöser und organischer Regelkreise noch sehr bescheiden waren, ungeachtet dieser fehlenden Glieder eine Brücke zwischen Psyche und Soma schlugen. Vom methodenkritischen Standpunkt aus wurde ihren Vertretern prompt der Vorwurf “reiner Spekulation” gemacht. Aber ebenso würden heute Darwins Beobachtungen unter dieses Verdikt fallen, wie Wolf (1981: 8) anmerkt. Dessen ungeachtet haben sich Psychoanalyse und Psychosomatik zum Vorteil vieler als unbehandelbar geltender Patienten über diesen Mangel an “harten Daten” hinweggesetzt und ihre Theorien in die Behandlung eingebracht. Rückblickend kann diese “kreative Ignoranz” durchaus als Glücksfall für die gesamte Heilkunde bezeichnet werden.
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Kropiunigg, U. (1990). Von der Psychoanalyse zur biopsychosozialen Medizin. In: Psyche und Immunsystem. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9088-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9088-3_3
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