Epidemiologie der Larynx- und Hypopharynxtumoren in Südwesteuropa

Zusammenfassung

Das Larynxkarzinom kommt in Westeuropa regional mit unterschiedlicher Häufigkeit vor. Mehr als 8 von 100.000 Einwohnern starben zwischen 1975 und 1976 in Frankreich, Italien, Spanien und der französischsprechenden Schweiz an einem Larynxkarzinom; in England und Skandinavien waren es weniger als 3 von 100.000 [1]. Im Vergleich dazu zeigte das Lungenkarzinom eine hohe Sterbeziffer in England und den Benelux-Staaten, in Westeuropa jedoch nur einen mittleren Wert. Für das weibliche Geschlecht hingegen war die Sterbeziffer für das Larynxkarzinom in allen untersuchten Regionen sehr gering. Diese Beobachtungen werden durch das Studium der regional unterschiedlichen Morbidität bestätigt [2]. Es ist bekannt, daß das Auftreten dieser 2 Karzinome direkt vom Tabakkonsum abhängt; wir vermuten jedoch noch andere Risikofaktoren, welche die regional unterschiedliche Häufigkeit erklären könnten. Diesbezüglich weiß man, daß die Südwesteuropäer viel braunen Tabak und Wein konsumieren, wobei es sich bei den Nordeuropäern vorwiegend nur um blonden Tabak und Bier handelt. Eine kontrollierte Studie untersuchte den Einfluß von Tabak- und Alkoholkonsum, der Ernährung und von Berufsrisikofaktoren auf die Inzidenz von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen. Diese Studie wurde unter der Leitung der International Agency for Research on Cancer (I.A.R.C., Lyon) und mit Hilfe des Institutes Gustave-Roussy (IGR,Villejuif) in 6 verschiedenen Regionen durchgeführt, die über ein Tumorregister verfügen.