Zusammenfassung
Wenn die Diskussion und Definition des Hirntodes sehr wesentlich auch von dem Aspekt der Organtransplantation her beeinflußt worden ist, so sind die Hirntodkriterien auch im Vorfeld dieser Überlegung mit denselben klinischen Parametern zu belegen, wie in den Fragen zur Beendigung der Reanimationsbemühungen. Eine Umfrage unter Neurologen und Neurochirurgen in den Vereinigten Staaten ergab auch den Hinweis, daß weniger die Absicht der Organtransplantation, als die aussichtslose und entwürdigende Intensivtherapie bei hirntoten Patienten das Motiv der Abklärung war (Black und Zervas 1984). Sicherlich wird durch Vertretung der Interessen des sterbenden Patienten durch die um die Reanimation bemühten Ärzte und somit durch die strenge Anwendung der Hirntodkriterien die Chance für ein ausreichend erhaltenes und konserviertes Organ vielleicht gemindert; eine Schwebezeit von 6 Stunden vom Zeitpunkt der erstmöglichen klinischen Diagnose des Hirntodes und der Organentnahme unter EEG-Kontrolle scheint aber ausreichend Sicherheit für ein gesundes Organ zu geben. Somit ist der Arzt im Rahmen der Transplantationschirurgie einer zweifachen Verantwortung ausgesetzt: Zum einen muß er sicherstellen, daß der Organspender medizinisch und rechtlich als tot zu gelten hat, zum anderen muß er sicher sein, daß der Empfänger ein gesundes Organ erhält.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1986 Springer-Verlag/Wien
About this chapter
Cite this chapter
Pendl, G. (1986). Organtransplantation. In: Der Hirntod. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8854-5_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8854-5_11
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-81920-3
Online ISBN: 978-3-7091-8854-5
eBook Packages: Springer Book Archive