Zusammenfassung
Ein einzelner, ohne Zusammenhang mit anderen Meßgrößen oder -bedingungen angegebener ZP-Wert sagt über den betreffenden Feststoff nichts aus. Es ist auch gar nicht möglich, zu entscheiden, ob er überhaupt „richtig“ ist. Ein Zeta-Potential-Wert wird erst sinnvoll und wesentlich durch folgende weiteren Angaben:
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a)
Die Herkunft und mechanische, thermische, chemische und geologische Vorgeschichte des Feststoffes. Die bloße Nennung des Mineralnamens oder der chemischen Formel oder Zusammensetzung genügt in keinem Fall! „Hämatit“ oder α-Fe2O3 könnte ohne nähere Kennzeichnung eine pro-analysi-Chemikalie oder ein Präparat mit ganz unterschiedlicher Vollkommenheit der Struktur oder spezifischen Oberfläche sein, aber auch ein Mineral, das von Fundort zu Fundort verschiedene Spurenelementsgehalte aufweist und ganz verschiedenartig entstanden sein kann, oder es ist ein technisches Produkt wie Kiesabbrand oder Polierrot.
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b)
Die Temperatur, bei der gemessen wurde, zumindest, soweit sie von 22,5°C merklich abweicht.
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c)
Die Methode, nach der das ZP bestimmt wurde.
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d)
Das Medium, in welchem der Feststoff suspendiert war und seine Konzentration in jenem (bei Mikroelektrophorese). Zweckmäßigerweise wird auch bei wasserfreien Flüssigkeiten deren spezifische Leitfähigkeit oder die aelektrizitätskonstante angegeben und bei Lösungen von Elektrolyten oder Neutralstoffen auf jeden Fall deren Art und Konzentration bzw. Zugabe und eventuell auch ihre spezifische Leitfähigkeit. Falls spezifisch adsorbierbare oder oberflächenaktive Stoffe bei der Messung anwesend sind, muß deren Art und Konzentration unbedingt angeführt werden.
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e)
Der pH-Wert oder die Säuren- bzw. Basen-Konzentration oder -Zugabe bei der Messung.
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f)
Das Alter (die Standzeit) der Suspension zum Zeitpunkt der Messung.
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Ney, P. (1973). Interpretation von Zeta-Potential-Messungen. In: Zeta-Potentiale und Flotierbarkeit von Mineralen. Applied Mineralogy Technische Mineralogie, vol 6. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-8324-3_4
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