Zusammenfassung
Die Geschichte der „Lehre vom Licht“ ist engstens mit der Entwicklung kristalloptischer Erfahrungen und Erkenntnisse verbunden. Ch. Hungens’ grundlegende Darstellung von der Ausbreitung des Lichtes nach Art einer Wellenbewegung (1690), seine beispielgebende Beschreibung und Deutung der Doppel-Brechung gingen vom Kalkspat aus. Am gleichen Material fand Malus (1808) die Transversalität der Lichtwellen (Polarisation), Erfahrungen, die dann A. Fresnel (1821) zu einer vollständigen Theorie über die Lichtausbreitung in Kristallen ausgestaltete. Diese Theorie war noch auf der Grundlage der elastischen Lichtäthertheorie ausgearbeitet worden. Sie hat sich jedoch in allen praktischen Einzelheiten bewährt, auch als man von der elastischen Lichttheorie zu der von Maxwell-Hertz (1888) begründeten und seither allgemein angenommenen elektromagnetischen Theorie der Lichtausbreitung überging. So kommt der Fresnelschen Theorie über die Lichtausbreitung im Kristall auch heute noch die volle Gültigkeit zu, wenn sich auch die Deutung der Grundlagen geändert hat.
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Raaz, F., Tertsch, H. (1958). Kristalloptik. In: Einführung in die geometrische und physikalische Kristallographie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7887-4_7
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