Stromverdrängung

Zusammenfassung

Die Stromverdrängung, d. h. die ungleichmäßige Stromverteilung in den Leitern tritt sowohl in der Ständer- als auch in der Läuferwicklung auf. Da die Stromverdrängung eine Erhöhung der Verluste mit sich bringt, ist sie in der Ständerwicklung unter allen Umständen eine unerwünschte Erscheinung. In der Läuferwicklung ist dagegen eine Erhöhung der Verluste oft erwünscht, weil dadurch die Anlaufeigenschaften des Motors verbessert werden können. Da die Stromverdrängung in gewisser Abhängigkeit von der Frequenz des Stromes steht und bei niedriger Frequenz praktisch verschwindet, ist ihre Anwendung für die Verbesserung der Anlaufeigenschaften der Kurzschlußmotoren sehr aussichtsreich. Während des Anlaufes ist nämlich die Frequenz des Läuferstromes relativ hoch, und die Zusatzverluste durch die Erhöhung des Läuferwirkwiderstandes erreichen eine bedeutende Größe. Erreicht nun der Motor seine Betriebsdrehzahl, so wird die Frequenz des Läuferstromes gering, und die Stromverdrängung verschwindet praktisch. Ein Läuferstab mit Stromverdrängung verhält sich so, als ob sich sein Widerstand während des Anlaufes selbsttätig im gewünschten Sinne verändert. Nach dem erfolgten Anlauf wird der Zusatzwiderstand ausgeschaltet, so daß keine Zusatzverluste durch Stromverdrängung im Betrieb vorhanden sind. Dieses Verhalten der Stromverdrängungsstäbe zusammen mit der robusten Bauart des Kurzschlußkäfigs haben einen sehr günstigen Motor geschaffen.