Zusammenfassung
Die Entdeckung zellstreckungsfördernder Hormone, sogenannter „Wuchsstoffe“, in Pflanzen nahm ihren Ausgang von der Beobachtung der Lichtwachstumsreaktionen. Schon C. Darwin (1880) fand, daß die für Licht und Schwerkraft empfänglichsten Stellen der Pflanzen in den Spitzen der Koleoptilen bzw. der Wurzeln liegen und daß von dort eine Wirkung auf die darunter liegenden Gewebe ausgeübt wird, welche sie mit verstärktem (oder vermindertem) Streckungswachstum beantworten. Diese räumliche Trennung von reizaufnehmenden und reagierenden Zonen wurde von W. Rhodert (1894) bestätigt und H. Fitting (1907) nahm auf Grund seiner Versuche eine durch den Lichtreiz hervorgerufene Polarität an, welche sich von Zelle zu Zelle weiter verbreitet. Schließlich konnte P. Boysen-Jensen (1910, 1911, 1913) an der Avena-Koleoptile zeigen, daß die Wirkung des Lichtreizes eine Wundfläche überschreitet, indem er Koleoptilen die Spitze abschnitt, aber wieder aufsetzte und sie allein seitlich beleuchtete, worauf der unterhalb der Schnittfläche Hegende Koleoptilteil sich in Richtung auf die Lichtquelle hin krümmte. Er betrachtete jedoch den Gesamtvorgang im Sinne einer Analogie zu den Reizleitungsvorgängen in Nerven, ohne die Wirkung eines sich durch Diffusion und Transport in den Zellen ausbreitenden Hormons anzunehmen.
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Linser, H., Kiermayer, O. (1957). Einleitung. In: Methoden zur Bestimmung pflanzlicher Wuchsstoffe. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7869-0_1
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