Kopfschmerz bei hypoxämischen Zuständen und physikalisch bedingten Zustandsänderungen

Zusammenfassung

Sauerstoffmangel führt im allgemeinen zu Kopfschmerz, wie man bei längerem Aufenthalt in der Unterdruckkammer oder bei raschem Verbringen in große Höhe beobachten kann. Für den Flieger ist die Verringerung des Sauerstoffdruckes dann von Bedeutung, wenn die Grenze von 8000 m überschritten wird. Auf Grund der Untersuchungen von Hornberger in der Unterdruckkammer kommt es bei schnellen Aufstiegen bis 10.000 m bei gleichzeitiger Sauerstoffatmung im Selbstversuch zu Parästhesien, Schwindelgefühl, Übelkeit und Erbrechen, Seh- und Hörstörungen usw. und vor allem zu Kopfschmerzen. Nach K u n k 1 e tritt bei Aufenthalt von 30 Minuten in der Unterdruckkammer in einer Höhe von 5000 m Kopfschmerz auf, zuerst im Hinterhaupt, dann diffus im ganzen Kopf, von pochendem Charakter, den er auf eine Erweiterung intrakranieller Arterien bezieht. Hieher gehört auch der Kopfschmerz infolge cerebraler Anoxämie, wenn er mit einer Vermehrung der Kohlensäurespannung im Blut verbunden ist, wie bei längerem Aufenthalt in Höhenlage. Er kann sehr intensiv sein, von pochendem Charakter und ist mit aufsteigendem Hitze- und Völlegefühl im Kopf und blaurötlicher Verfärbung des Gesichtes verbunden, so daß auch hier ein gefäßbedingter Kopfschmerz von Erweiterungstyp anzunehmen ist. Von geringerer praktischer Bedeutung ist die ebenfalls mit Kopfschmerzen einhergehende Druckfallkrankheit (Caissonkrankheit), bei der bekanntlich die Bildung von Gasblasen im Gewebe als Ursache angesehen wird.