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Zusammenfassung

Clemens v. Pirquet wollte unter dem von ihm vorgeschlagenen Fremdwort Allergie (=άλλ η έϱγεια = veränderte Reaktionsfähigkeit) nicht mehr verstanden wissen, als die klinische Änderung der Reaktionsfähigkeit des Organismus in zeitlicher, quantitativer oder qualitativer Beziehung. In seiner bekannten, 1910 erschienenen Monographie verwahrte sich v. Pirquet ausdrücklich gegen „jede vorgefaßte Meinung“ oder, wie es an einer anderen Stelle heißt, gegen „jedes bakteriologische, pathologische oder biologische Vorurteil“. Es ist indes klar, daß durch diese Auffassung ein Begriff entstehen müßte, der sich sowohl in logischer wie in physiologischer Hinsicht durch einen außerordentlich großen Umfang unter korrespondierender Verarmung seines Inhaltes charakterisieren würde. Daß dies in der Intention Pirquets lag, geht daraus hervor, daß er in seinen letzten Lebensjahren eine Abhandlung „Die Allergie nach Alter und Geschlecht“ verfaßte, in der sein Wille, jede Reaktionsänderung seinem Allergiebegriff zu unterstellen, unverhüllt zum Ausdruck kam. Aber im ersten Anlauf hat sich v. Pirquet noch nicht zu dieser Absolutierung des Allergiebegriffes verstiegen. Er schränkte die Definition der Allergie ein, indem er den Geltungsbereich des Ausdrucks auf jene Änderungen der Reaktionsfähigkeit einengte, welche durch das Überstehen einer Krankheit, durch die Vorbehandlung mit bakteriellen Produkten und anderen körperfremden Substanzen in gesetzmäßiger Weise zustande kommen. Wie R. Doerr (1925) ausführte, waren in dieser Abgrenzung trotz der Absicht Pirquets biologische Komponenten verwoben, nämlich erstens die Forderung, daß die abnorme Reaktivität individuell erworben werden muß, zweitens die Spezifität des Zustandes und drittens die immunisatorische oder antigene Funktion des allergieerzeugenden Agens, des Allergens. Ohne diese Einschränkung hätte der Allergiebegriff kein Interesse erweckt und wäre aus dem biologischen Gesichtskreis spurlos verschwunden.

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© 1951 Springer-Verlag in Vienna

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Doerr, R. (1951). Der Rahmen. In: Doerr, R. (eds) Die Immunitätsforschung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7792-1_1

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