Zusammenfassung
Vielfach war die Meinung verbreitet, daß in Österreich alle Nationalitäten mit Ausnahme der deutschen unterdrückt wurden. Aber in Triest und Pola war die Gemeindesprache italienisch. In einem Museum in Ragusa an der dalmatinischen Küste (nach 1918 Dubrovnik genannt) war viele Jahre später ein kaiserliches Patent aus dem Jahre 1873 betreffs des Stadtsiegels zu sehen, vorn Staatsminister Schmerling eigenhändig unterzeichnet. „L. I. R. Ministro Di Stato Antonio Cavaliere di Schmerling.“ So viel Rücksicht wurde auf nationale Empfindlichkeit genommen, daß der Minister seinen Titel und Vornamen ins Italienische übersette. Natürlich ist es möglich, daß er damit die Kroaten beleidigte, die vielleicht eine deutsche Unterschrift einer italienischen vorgezogen hätten. Das Nationalitätenproblem in Österreich-Ungarn war nicht leicht, aber es wurde nicht leichter, nachdem die Monarchie zertrümmert war. Dann mußten Jugoslawen an der italienischen Küste und Italiener an der jugoslawischen Küste sich sehr still verhalten.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsAuthor information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1950 Springer-Verlag Wien
About this chapter
Cite this chapter
Rosenberg, E. (1950). Nationalitäten. In: Der Werdegang eines Ingenieurs. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7758-7_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7758-7_5
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-80165-9
Online ISBN: 978-3-7091-7758-7
eBook Packages: Springer Book Archive