Zusammenfassung
Im Jahre 1899 oder 1900 kam ein junger Arzt, Dr. Jellinek, in die Fabrik. Er hatte die Absicht, sich auf Krankheiten zu spezialisieren, die durch den elektrischen Strom hervorgerufen wurden, und bat um Erlaubnis, zuerst Ingenieure, wie den Direktor Neureither und mich, und dann die Arbeiter zu untersuchen. Wir bereiteten ihm eine Enttäuschung: in der Fabrik würde er nicht viele Leute finden, die elektrische Leiter berührten; sehr wenige unserer Leute hatten irgend etwas mit elektrischem Strom zu tun, die meisten seien Dreher, Schlosser, Hobler, die nur mechanische Arbeit machten, und auch bei Technikern und Bürobeamten würde er kaum elektrische Krankheiten vorfinden. Wer mit elektrischen Stromkreisen zu tun hatte, nahm sich wohl in acht, unter Spannung stehende Drähte anzurühren. Sein Besuch brachte ihm keine unmittelbaren Resultate, aber er spezialisierte sich in Elektropathologie, und einige 20 Jahre später konnte man in jeder Hochspannungsstation der Wiener Elektrizitätswerke ein Plakat des Inhaltes sehen, daß bei elektrischen Unfällen Professor Jellinek sofort telephonisch gerufen werden müsse.
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Rosenberg, E. (1950). Elektropathologie. In: Der Werdegang eines Ingenieurs. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7758-7_32
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