Zusammenfassung
Nach Ende des zweiten Studienjahres machte ich mein „Freiwilligenjahr“ im Maschinendienst der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine. Sowohl in der Marinekaserne in Pola als auch auf den Schiffen waren fast alle Nationen der Monarchie vertreten, unter den Berufsseeleuten am meisten die Italiener und Kroaten. Die Fahrten auf den Kreuzern und Torpedobooten führten uns längs der herrlichen dalmatinischen Küste mit ihren Tausenden von Inseln und durch die Bucht von Cattaro (slawisch Kotor), die auch erfahrene Reisende bewundern. Der Dienst an Bord der Torpedoboote war schwer. Man hatte in den Häfen auf dem Rücken Kohlensäcke zu schleppen, da es mechanische Einrichtungen für die Bekohlung der Schiffe nicht gab und Ölfeuerung damals unbekannt war. Wohl gab es 1892 ein Admiralsboot mit einem Benzinmotor, aber dieser war oft dienstunfähig. Der Hauptdienst der Freiwilligen während der Fahrten bestand darin, die Maschinenlager mit einer Ölkanne zu schmieren und mit der Hand die Temperatur aller Lager zu prüfen. Auch hatten sie den Dienst bei den Destillierapparaten. Der regelmäßige Wachtdienst dauerte vier Stunden, dann folgte vier Stunden Bereitschaftsdienst für gelegentliche Arbeiten und vier Stunden Ruhe. Aber gewöhnlich bestand die Bereitschaft im gleichen Wachtdienst wie die ersten vier Stunden, und während der folgenden vier Stunden gab es keine Ruhe, wenn Schiffsmanöver folgten. So hatte man nicht nur sechzehn Stunden im Tag Dienst, sondern auch wenig Rast während der restlichen acht Stunden. Manchmal konnte man auf Deck die Schönheit eines Sonnenunterganges mit herrlicher Bergszenerie im Hintergrund bewundern.
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Rosenberg, E. (1950). Marine. In: Der Werdegang eines Ingenieurs. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7758-7_3
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