Zusammenfassung
In der Geschichte der griechischen Naturphilosophie wird Demokrit gewöhnlich als einer unter vielen angeführt und von ihm berichtet, daß er sich die Welt aus Atomen aufgebaut dachte. Das erscheint keine ausreichende Würdigung eines Mannes, von dem nicht bloß der Atomismus, sondern auch die These stammt, daß nichts in der Welt aus Zufall, sondern alles mit Notwendigkeit geschieht, mit der er überhaupt erst eine deterministische und damit naturwissenschaftliche Weltauffassung begründete. Und der überdies durch die Behauptung, daß nichts, was ist, vernichtet werden kann, bereits die Erhaltungssätze von Materie und Energie vorausahnte. Seine Idee aber, daß das jeder Analyse sich widersetzende Kontinuum der Sinnenwelt nur ein Schein sei, hinter dem sich die diskontinuierliche Wirklichkeit der Atome verberge, muß als eine der großartigsten Konzeptionen des antiken Denkens betrachtet werden, deren volle Bedeutung wir erst Jahrtausende später richtig einzuschätzen vermögen. Man kann die Natur nur verstehen, wenn man ihre scheinbare Kontinuität zerstört und durch ein Diskontinuum letzter unzerlegbarer Elemente ersetzt.
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March, A. (1948). Das Wesen der Partikeln. In: Natur und Erkenntnis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7718-1_4
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