Zusammenfassung
Während das Dunkelauge innerhalb eines gewissen, nicht unbeträchtlichen Spielraumes an Lichtstärke — dem sogenannten Dämmerungssehen entsprechend (S. 29 ff.) — die Dinge nur grau in grau sieht, treten für das Hellauge neben Weiß, Schwarz und den verbindenden Graustufen auch alsbald Farben über die Schwelle. Allerdings setzen sich diese mehr oder weniger deutlich auf einen farblosen Untergrund, der schon durch das Eigengrau gegeben erscheint. Beginnen wir — dem Grundsatz des exakten Subjektivismus folgend — nicht mit der physikalischen Untersuchung der farbig erscheinenden Lichtreize, sondern mit der Empfindungsanalyse, so treten uns die Eindrücke Rot, Gelb, Grün, Blau als psychologisch ganz einfache, einheitliche oder einkomponentige Elementarqualitäten oder Urfarben entgegen. Hingegen läßt die Fülle andersfarbiger Eindrücke als Misch- oder Übergangsfarben eine abgestufte Ähnlichkeit oder Beziehungsqualität gegenüber den Urfarben erkennen. Dieser Zusammenhang beschränkt sich aber auf je zwei der Urfarben, welche dadurch als benachbart, verträglich oder disparat erscheinen, im Gegensatz zu den gleich später zu behandelnden fernstehenden, unverträglichen, gegenfarbigen oder kontradiktorischen Farben Ähnlich fanden wir bereits die Graustufen durch ihre Beziehung zu den farblosen Extremen Weiß und Schwarz charakterisiert.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1947 Springer-Verlag Wien
About this chapter
Cite this chapter
von Tschermak-Seysenegg, A. (1947). Einführung in die Lehre vom Farbensinn. In: Einführung in die physiologische Optik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7704-4_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-7704-4_3
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-80036-2
Online ISBN: 978-3-7091-7704-4
eBook Packages: Springer Book Archive